Gedichte

("Gestammelte Werke")

von Bernhard Sandkühler

Des Wortes Macht
Mächtiges Wesen
Verständnis
In Dir
Freude hier und jetzt
Kompliment
"Nur"
Ein besond'rer Bambus
Wünsche zur Ehe
Ihr eigenes Gedicht ....


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Des Wortes Macht

Es gibt das Wort dem Menschen Raum
zu künden, was er weiß.
Zu sprechen frei aus Denken, Schau'n,
zu strafen, locken, aufzubau'n.
Trost gibt es wie Geheiß.

Es lenkt ein Wort des Menschen Blick
in seines Nächsten Herz.
Es kündet ihm von dessen Glück,
von Freud', Erlebnis, Mißgeschick.
Und ebenso von Schmerz.

Es knüpft der Mensch so gern an's Wort
Mißfallen stiller Art.
Das rüttelt dann in einem fort
an seines klaren Denkens Hort,
eh' er sich des gewahrt.

Es hat ein jeder Mensch die Macht
jed's Wortes Sinn zu seh'n.
Zu bringen Licht in eine Nacht,
die Mißfall'n in ein Wort gebracht.
Er kann ein Wort verstehn.

Mit des Bewußtseins wachen Sinnen
kann er das Wort neu sehen.
Mit dem löst er die engen Schlingen
die Wort wie Miß-Gefühl umfingen,
läßt klare Sicht entstehen.

Das Wort, verstanden, ruhig, klar
vertieft des Menschen Denken.
Und hilft ihm, höher noch sogar -
das, was er nimmt im Worte wahr,
in eig'nes Sein zu lenken.

B. W. S. Sandkühler Juli 1988
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Wenn sich zwei wache Blicke treffen
wird offenbar,
was ein Mensch tief innen
wirklich ist.



Mächtiges Wesen

Mächtiges Wesen in bescheidener Hülle -
Achtung entringst Du mir.

Pfeilgrader Blick aus gelassenem Sein -
Gleiches zeugst Du in meinem Innern.

Ruhige Stärke aus funkelndem Auge -
Freude weckst Du in meinem Herzen.

Weises Erkennen wirrer Gedanken -
Anstoß gibst Du der Weisheit in mir.

Mächtiges Wesen -
sei bedanket fürs Sein!



B. W. S. Sandkühler
Juni 1988
Nach einem Augen-Blick
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Verständnis


Es wendet sich aus freien Stücken
ein Mensch zum ander'n Menschen hin.
Nicht will er sich noch ihn entzücken,
noch will er jemanden bedrücken. -
Ganz anderes hat er im Sinn.

Ihm geben will er, auch empfangen,
was jener geben mag.
Mag mit ihm Einigkeit erlangen,
statt nur um eig'nes Wohl zu bangen
in einsam-müß'ger Plag.

Er "kennt" den and'ren, kennt ihn nicht
und lernt ihn ständig kennen.
Erhebt sich über äuß're Sicht
gibt "Wesen"tlichem mehr Gewicht
und lernt, an-zu-erkennen.

Er spürt hinein sich in den Ort
an den sich jener stellt;
er übt "Versteh'n" in einem fort
schafft durch Verständnis einen Hort
der Mensch wie Gott gefällt.

Verständnis, welches wächst aus Geben
und dankenden Empfangen -
das blüht im Nach-Verständnis-Streben,
läßt Menschen ihr Bewußtsein heben
und höh're Sicht erlangen.

B.W. S. Sandkühler
September 1988
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In Dir


In Dir erspüre ich
Vielerlei Regungen.
Mögest klar Du erkennen
der Einzelnen Sinn!

In Dir wirket
Manch' Widerstreben.
Mögest weis' Du es lenken
Zu rechtem Zweck!

In Dir schlummern
Leere Weiten.
Mögest erfüllen Du sie
In wachem Schauen!

In Dir knospen
Gedämpfte Gefühle.
Mögest entfalten Du sie
Zu reichem Leben!

In Dir branden
Erkämpfte Freuden.
Möge tief Dich erfüllen
Deiner Handlungen Sinn!

In Dir dränget
Inniges Sehnen.
Möge hoch Dich erheben
Edles Streben!

In Dir blühet
Verspielte Neugier.
Mög' sie empor Dich tragen
Zum Licht Deiner selbst!

In Dir weiß ich:
Dich!
Mögest Du sein:
Dein Tiefstes - das Höchste!

B. W. S. Sandkühler
Im Wonnemond 1986
Nach einer Idee vom Winter 1985

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Freude hier und jetzt


O hast Du noch so wenig Zeit
Genieß' die ganze Welt.
Es schafft Dir eine Möglichkeit
zu mehr und mehr Gelassenheit
die Dir den Weg erhellt.

Genieße diesen Augenblick -
was immer in ihm liegt.
Es liegt in ihm ein tiefes Glück -
nicht später oder weit zurück.
Sei in das Jetzt verliebt!

Verliebt in Dich, in ein Gefühl,
was immer es auch sei.
In einen Mensch, in Kampfgewühl,
in Deines Alltagstrottes Mühl' -
solch' Liebe macht oft frei!



Doch gibt es auch noch höh're Welt
als liebenswerten Schein:
Erwache! Bis Dein Aug' erhellt
wie Du viel Leben selbst bestellt
zu freud- wie leid'gem Sein.

Was immer Dir Dein Herz bedrückt
ist auch Dein eigen' Werk.
Sei des' bewußt! Und sei beglückt,
daß es in Deinen Händen liegt.
Denn so bist Du gestärkt.

Es ist! So wie mit viel Geschick
Du dachtest, es werd' sein!
Drum freu' Dich an dem Augenblick
Gewähr' Dir selber tiefes Glück
trotz leidensträcht'gem Schein.


B. W. S. Sandkühler
1985
Überarbeitet 1988, 1994

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Kompliment

Laß' angetan mich von Dir sein,
Grad' heut, für den Moment.
Ich will mitnichten um Dich frei'n,
Mich einfach Deines Wesens freu'n -
Nicht Gier sei's, welche brennt!

Du Geist, der diesen Körper lenkt,
Ausstrahlung, Form ihm gibt,
Wirst mit Bewunderung beschenkt
Von dem, der gern an's Schauen denkt
Und solche Geister liebt.

Nicht ahnen wir, wie Gott uns lenkt
Wohin die Sterne führ'n.
Doch sind wir uns wohl eingedenk,
Daß uns das Leben hier beschenkt.
Und daß es uns mag rühr'n.



B.W.S. Sandkühler
im Herbstmond 1983

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"Nur"


Nicht hier bist Du
und bist nicht dort.
Nicht an den Sinnen deutbar'm Ort.
Du bist nur
da.

Nicht alles bist Du
und nicht nichts.
Nicht klein bist Du, nicht groß.
Gewalt'ges Wissen ist in Dir:
Du bist.

Nicht Er bist Du, nicht Sie,
nicht Es.
Nicht Eins, nicht Zwei, nicht Viel.
Der Quell bist Du
all des'.

Erkenne als Erkennenden
Dich selbst.

B. W. S. Sandkühler




7. April 1988, an einem Geburtstag, in einem Konzert
Überarbeitet 25. Oktober 1989, in einem Gespräch

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Ein besond'rer Bambus


Vom fernen Osten kam er her
In eines Weisen Reich.
Die Umgewöhnung fiel nicht schwer,
Den sonn'gen Garten liebt er sehr,
Und auch den nahen Teich.

Sein Elf braucht wohl der Jahre zwei
Bis er ganz wohl sich fühlt.
Steht er nicht feucht
ist er so frei -
Zehn Meter sind ihm einerlei -
zum Wasser er sich wühlt.

Geschwind zum Himmel strebt der Sproß
Im schönen Wonnemond.
Verdient hat er den Namen 'Schoß':
Pro Tag vier Zoll - so legt er los!
In ihm ein Wunder wohnt.

Ganz weich und glatt strebt er hinan,
Man sieht den Zauber nicht.
Kommt er bei sechs, acht Metern an
So wird die Schaftform aufgetan
Und alles kommt ans Licht.

Es grüßt das Grün der Sonne Licht
Den Elf freut das enorm -
Der Bambushain wird groß und dicht
Bis Zweig und Blatt nach außen bricht
Zu immergrüner Form.

B. W. S. Sandkühler, ca. 1984
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Wünsche zur Ehe

Mögen
die Gnomen und Zwerge der Erde
euch fruchtbare Böden schenken und auch
jeden inneren Nährboden segnen.



Mögen
die Elfen und Dryaden der Bäume
jedem Holz im Haus und darumherum helfen, seine Last zu tragen
und auch euch das Tragen aller Lasten immer wieder neu zu lehren.



Mögen
die Nymphen der Quellen, die Nöcke der Bäche,
die Nixen von Teich und See wie die Undinen des Wassers,
auch die Meerminnen und die Nebelwiethe
jeden Tropfen Wassers im Hause und darumherum gesund erhalten, auf daß in euerem Heim und auch
in euerem Inneren stets ein rechtes Fließen für Ausgewogenheit sorge.



Mögen
die Salamander des Feuers
mit jedem Kerzenflämmchen und Kaminfeuer
die Wärme eures Hauses erhalten.
Mögen sie eure feurigen Empfindungen behüten,
damit Zorn wie Liebe stets den rechten Moment finden.



Mögen
die Sylphen der Lüfte
euch helfen, Menschen und „Geister“ stets wohl riechen zu können und
„gute Luft“ im Hause zu pflegen sowie Blütenpollen und Samen, Lüfte, Düfte
und auch hilfreiche Lufttierchen oder Gedanken zur rechten Zeit
an die rechten Orte zu tragen.



Mögen
gute Gedanken und Geister sowie die Engel und Götter der Himmel
euch helfen, stets eure rechten Wege zu finden und zu gehen.





Und möget ihr und alle eureLieben
euch dieser großen Gemeinschaft
stets würdig erweisen.



Euer Bernhard









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Ihr eigenes Gedicht ....

Gedichte getextet habe ich sogar schon auf Bestellung. Wenn Sie gerne eines hätten, müßte ich nur wissen, für was für einen Menschen und was für eine Situation es passen sollte und was es ausdrücken soll. Mailen sie mich ruhig an. Klick auf meinen Namen unten genügt. Vielleicht fällt mir was ein...

Mail an: Bernhard Sandkühler

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by Bernhard Sandkühler
Immanuel-Kant-Str. 4
D-69221 Dossenheim

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