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Das SELBST im Spiegel

Wieso sehen Millionen von Menschen täglich in den Spiegel und sehen nichts als ihr Äußeres?

Weil sie nur das Äußere sehen. Oder haben Sie schon einmal versucht, in das Fenster der Seele, das Auge, tiefer hineinzusehen?

Ich habe es getan. Lange und gründlich und immer wieder. Und ich habe etwas entdeckt. Es war wie eine Begegnung. Es war faszinierend. Und das ist es bis heute und immer wieder, wenn ich im Spiegel diese Begegnung suche.

Was aber macht den Unterschied aus zwischen dem "normalen" Blick in den Spiegel, wie ihn jeder kennt und diesem besonderen Blick, der einfach tiefer geht? Ist es Neugier? Ist es ein wacher Forschergeist? Ist es ein kreativ-künstlerischer Blick, der Qualitäten entdeckt, die dem Alltagsblick verborgen bleiben? Ist es eine "esoterische" innere Haltung? Ist es die Fähigkeit oder der Wunsch, mehr zu sehen? Ist es vielleicht einfach Einbildung?

Eines scheint mir in jedem Falle wichtig: Eine gewisse innere Distanz zu dem, was man im Spiegel erkennt. Man könnte es auch eine stoische Ruhe nennen, ohne die allzuleicht ein Theaterspiel entsteht.

Ein Theaterspiel wäre, wenn man irgend etwas darstellt, was man gerne sehen möchte - oder wovor man sich fürchtet. Theater entsteht bei diesem Spiegelblick dann, wenn man bereits weiß, was man sehen wird. Wie im richtigen Theater, wo man das Programm kennt und vielleicht sogar die ganze Handlung.

Die notwendige Distanz habe ich einmal glücklicherweise gehabt, als ich mich bei der Arbeit "zufällig" in einer Scheibe gespiegelt sah. Das Gesicht, das da aus der Scheibe blickte, hat mich richtig erschreckt! Aber ich habe es irgendwie geschafft, weiter hinzusehen, ohne den Gesichtsausdruck zu verändern. Wie in einem Bildnis konnte ich die Züge studieren, die Falten, den Blick, die angespannten Züge der bösen Verbissenheit und des ungeheuren Ernstes. Ich schaute und schaute und war dabei ebenso fasziniert wie bei einem Sonnenuntergang. Nur daß ich mein eigenes Gesicht äußerlich still hielt, um weiter schauen zu können. Um die innere böse Verbissenheit zu finden, die das äußere Gesicht verzerrt hatte. Interessanterweise war ich in dem Moment, als ich diese innere Verbissenheit im Spiegelbild erkannte (zu erkennen glaubte?), mit ihr versöhnt. Und dann wollte ich auch mein Gesicht entspannen. Das war gut!

Diese Art von Distanz hilft mir, wenn ich mich absichtlich vor den Spiegel stelle, um Kontakt mit MIR SELBST zu finden. Ich will nicht zerpflücken oder analysieren, was ich sehe. Ich will es erkennen. Und manchmal will ich dann (auch ganz äußerlich) den anlächeln, der da erkennend meinen Blick erwidert.



Wollen Sie auch mal? Probieren Sie es aus. Schauen Sie in den Spiegel, tief in das Fenster der Seele - und suchen Sie, was (wer) da aus dem Auge heraus schaut. Lassen sie sich Zeit. Viel Zeit. Bleiben Sie ruhig. Genießen Sie Ihre Entdeckung(en). Und wenn Sie Ihre Erfahrungen darin gerne mit mir teilen möchten - ich erfahre immer gerne, was ich angerichtet oder angeregt habe. Und glauben Sie mir: Ich lerne manchmal daraus! Schreiben sie mir unter mail@bernhard-sandkuehler.de





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